Besonders sehr junge trans* Kinder sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. In einer Studie des Deutschen Jugendinstituts gaben mehr als ein Viertel aller befragten Personen an, dass sie sich über ihr Trans*sein schon immer im Klaren waren. Um trans* und nichtbinäre Menschen gleichberechtigt einzuschließen, sollte geschlechtliche Vielfalt bereits im Kita- und Grundschulalter thematisiert werden.2
Zudem können schon Kinder lernen, dass alle Menschen unterschiedlich sind. Eine frühe Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensrealitäten kann auch die Akzeptanz Anderer fördern und festigen.
Im alltäglichen Besuch von Kita oder Schule sind trans* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche häufig mit belastenden Situationen konfrontiert. Gleichzeitig müssen sie diese Zwangsräume aufsuchen – oder aber mit weitreichenden Konsequenzen rechnen.
Auch hier können Sie auf vielfältige Art und Weise unterstützen.
Extrem wichtig in allen Szenarien:
Halten Sie immer Rücksprache mit der jungen trans* bzw. nicht-binären Person. Unternehmen Sie keinen der nachfolgenden Schritte ohne das explizite Einverständnis oder gegen den Wunsch der trans* bzw. nicht-binären Person.
- Je nachdem, wie sich die individuelle Sorgerechtssituation gestaltet, können Sie versuchen, die Eltern oder sorgeberechtigten Personen mit ins Boot zu holen. Fragen Sie die junge trans* bzw. nicht-binären Person, ob eine solche Unterstützung erwünscht ist und wie diese konkret aussehen kann.
- Eventuell gibt es Konflikte innerhalb der Familie, weil die junge Person dort keine oder wenig Akzeptanz erfährt. Zeigen Sie in diesem Fall Haltung gegenüber der Familie. Versuchen Sie aber auch, einen sensiblen, angstfreien und offenen Umgang miteinander zu fördern.
- Machen Sie mit der jungen trans* bzw. nicht-binären Person – falls möglich auch mit Unterstützung der Familie – einen Plan, wie es weitergehen soll. Sie können beispielsweise anbieten, gemeinsam über eventuelle Chancen und Risiken nachzudenken:
- Was spricht für/ gegen ein Coming-out in Kita, Schule oder Sportgruppe?
- Was können Gründe dafür sein, bestimmte Personen (nicht) zu informieren?
- Gibt es weitere Personen im sozialen Umfeld, die vielleicht unterstützen können?
Gibt es trans* spezifische/ -inklusive Jugendangebote, die der*die Jugendliche besuchen könnte?
Unter Umständen kann es für junge trans* und nicht-binäre Personen auch hilfreich sein, eine queere bzw. trans*spezifische Beratungsstelle aufzusuchen. Falls gewünscht, stellen Sie sich als Begleitung für den ersten Besuch zur Verfügung oder bieten Sie an, sie bei der (online) Recherche zu unterstützen.